Dem Autofahrer werden sukzessive mehr und mehr Aufgaben durch Fahrroboter ab- genommen. Die technologische Perspektive des autonomen Fahrens ist gleichwohl nur eine Seite der Medaille. Ebenso werden autonome Fahrzeuge mittelbare Wirkungen auf unsere Ge- sellschaft haben, die wir gegenwärtig nur erahnen können. Zahlreiche kritische Fragen drängen sich auf: Wie wird es um das Thema Datensicherheit bestellt sein? Wie werden wir mit weitreichenden Eingriffen in unsere mobile Autonomie umgehen? Welche Probleme ergeben sich, wenn ein autonomes Fahrzeug Ländergrenzen überschreitet? In welcher Form haften künftig Versicherungen bei Unfällen durch autonome Fahrzeuge? Oder um- gekehrt gefragt: Dürfen wir überhaupt noch Menschen ans Steuer lassen, sollten Fahr- roboter die Sicherheit im Straßenverkehr nachweislich erhöhen? Die Daimler und Benz Stiftung schätzt die gesellschaftliche Dimension dieser Verände- rungen als zumindest ebenso gravierend ein wie die technologische. Innovative Technolo- gien allein genügen nicht, um diese Entwicklungen zu gestalten und das automatisierte Fahren in unserer Gesellschaft zu verwirklichen. Deshalb sind wir gut beraten, uns solchen Fragen bereits heute zu stellen und diesen tiefgreifenden Wandel in der Mobilität nicht einfach als gegeben hinzunehmen, ihn auf uns „zurollen“ zu lassen. Um die ethischen, sozialen, juristischen, psychologischen oder verkehrstechnischen Rahmenbedingungen dieses Prozesses auszuleuchten, hat die Daimler und Benz Stiftung Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen gebeten, sich des Themas anzunehmen.